Viele von uns sprechen manchmal flapsig von einem Kindheitstrauma. Andere wiederum leiden tatsächlich an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Sexuelle Übergriffe sind meist traumatisierende Erlebnisse. Aber was ist ein Trauma genau und wovon hängt es ab, ob jemand traumatisiert ist/wird oder nicht?
Die Vorstellung, dass dem eigenen Kind ein sexueller Übergriff widerfahren könnte, ist für viele nur Menschen nur schwer zu ertragen. Wut, Zorn, aber auch grenzenlose Hilflosigkeit, Schock und ein Nicht-Wahrhaben-Wollen können die ersten Reaktionen, wenn das Kind plötzlich von diesen Erlebnissen berichtet. Neben unserer eigenen Betroffenheit geht es aber auch darum, unserem Kind beizustehen und "richtig" zu reagieren. Und das geht z.B. so...
Frauen sind Täterinnen, Männer sind Täter. Trotzdem gehe ich mit dieser Überschrift in eine Recht eindeutige Richtung. Warum? Ich frage mich, wenn wir schon als Eltern darum bemüht sind unsere Kinder vor sexuellen Übergriffen zu schützen, warum wir uns nicht auch darüber Gedanken machen, wie besonders aus Jungs keine Täter werden. Immerhin schreiben wir Männern genau das zu. Und die Statistik gibt uns ebenfalls recht. Was läuft da schief?
Immer wieder ereilen uns Medienberichte von verschleppten Kindern, versteckten Kellern, Pädophilen und Kinderpornografie. So schlimm dies auch sein mag, so sehr bleiben die unzähligen Fälle von Missbrauch innerhalb der Familie und des sozialen Umfelds, die nichts mit diesen Schlagzeilen zu tun haben im Dunkel. "Geh mit keinem Fremden mit!" ist da ein gut gemeinter Rat, der im Ernstfall nicht hilft, weil es sich viel öfter um bekannte Personen handelt, denen vertraut wird. Was du nun tun...
Schule. Die einen gehen gern hin, manche weniger. LehrerInnen, Schulform und Noten können ein Grund dafür sein. MitschülerInnen der andere. "Kinder können grausam sein", heißt es manchmal. Sind sie auch. Sie sind direkt, statt lange hinter dem Rücken zu mauscheln. Wenn sie dich fertig machen wollen, suchen sie nicht nach subtilen Wegen. Antipathie wird lautstark vorgetragen. Und wer nicht in der Schusslinie steht, ist ganz froh wenn er/sie mal nicht als Letzte/r ins Völkerball-Team...